Es wird Eiswein geben, Baby!

Nach Angaben der Deutschen Weine (DWI) vom 30. November ermöglichten starke Fröste den Winzern in mehreren deutschen Weinregionen wie Nahe, Rheinhessen, Pfalz, Franken und Rheingau die Ernte von gefrorenen Trauben für Eiswein. Eiswein benötigt eine Mindesttemperatur von minus 7 Grad Celsius.

Eisweinlese
Eisweinernte (Bild (c) deutsches weininstitut)

Laut DWI ist dieser vergleichsweise frühe Termin für eine Eisweinlese sehr vorteilhaft für die Weinqualität, da die Trauben für die Eisweinproduktion möglichst gesund sein sollten.

Der sehr gute Gesundheitszustand der Trauben des diesjährigen Jahrgangs bietet daher die besten Voraussetzungen für hochwertige Eisweine.

Geerntet wurden vor allem Rieslingtrauben, die sich aufgrund ihrer späten Reife besonders gut für die Herstellung von Eiswein eignen. In den letzten Jahren mussten die Winzer oft bis Januar oder sogar Februar des Folgejahres warten, um die erforderliche Mindesttemperatur von minus sieben Grad Celsius zu erreichen. Im Jahr 2019 ist die deutsche Eisweinernte aufgrund des fehlenden Frostes in den Weinregionen fast vollständig ausgefallen.

Nach Angaben der hiesigen Landwirtschaftskammer wurden allein in Rheinland-Pfalz – das sind im Wesentlichen die Weinbaugebiete Mosel, Pfalz und Rheinhessen – in diesem Jahr 66 Hektar Weinberge auf eine mögliche Eisernte vorbereitet. Nur ein Teil dürfte am 30. November geerntet worden sein, da die gesetzlich vorgeschriebenen niedrigen Temperaturen nicht in allen Regionen erreicht wurden.

Je kälter es wird, desto höher ist die Konzentrationswirkung in den Traubenbeeren. In Franken sank das Thermometer bei der Ernte der edelsüßen Spezialität am Morgen des 30. November 2020 auf minus zwölf Grad Celsius.

Gefrorene Weintrauben (Bild (c) deutsches weininstitut)

Das exquisite Aroma des Eisweins ergibt sich aus der dichten Konzentration der Inhaltsstoffe der Beere. Aufgrund der frostigen Temperaturen gefriert das Wasser in den Beeren und verbleibt in der Weinpresse. Der Saft tropft dann süß wie Honig aus der Weinpresse. Moste mit einem so hohen Zuckergehalt können von der Hefe nur mit großem Aufwand zu Alkohol vergoren werden, was zu Weinen mit sehr niedrigem Alkoholgehalt führt. Die erfrischende Fruchtsäure der Eisweintrauben gleicht den hohen Zuckergehalt aus und macht diese kostbare Rarität so genussvoll. Ähnlich wie die Trockenbeerenauslese eignet sich der Eiswein hervorragend als eigenständiges Dessert – oder er passt sehr gut zu Blauschimmelkäse oder einem Dessert mit mäßiger Süße.