So finden Sie die Highlights der deutschen Weinkultur! Das heißt, außer Wein.

Liebfrauenstift
Deutsche Weinkultur: Liebfrauenstift – eine Kirche aus dem Jahr 1300, mitten in den Weinbergen von Rheinhessen. Lange Zeit war dies ein Ziel für Pilger, nicht nur aus religiösen Gründen, wie es heißt, sondern auch wegen der Weine, die den erschöpften Seelen angeboten wurden. Zu einem weniger schmeichelhaften Ende wurde das Liebfrauenstift auch zum Namensgeber der Liebfraumilch, einer Cuvée billigster Weine, die auf den Überseemärkten leider immer noch als repräsentativ für die deutsche Weinkultur angesehen wird.

Wenn man einen Wein verstehen will, gibt es nichts Besseres als zu reisen und zu sehen, wo er wächst, wie er produziert und konsumiert wird. Ihre Weintour führt Sie durch die Region, vom Weinberg über das Weingut und den Weinkeller bis hin zu den Weinbars, Weinstuben und Restaurants, in denen die Einheimischen den Wein konsumieren.

Das könnte etwas schwierig werden, wenn Sie ein Fan eines ganz bestimmten Weins sind, z.B. eines La Tache aus Burgund, eines Ornellaia – oder im Falle deutscher Spitzenweine – eines GMax aus Rheinhessen oder eines Scharzhofbergs von der Mosel (oder ähnlicher Statusweine). In den meisten Fällen beschränkt sich der persönliche Besuch von Kultweingütern auf die weniger Sterblichen in der Welt der Weine. Aber in einem etwas größeren Rahmen wird das Verständnis der Region, aus der ein Wein stammt, gut funktionieren, vielleicht sogar mehr sagen, als wenn man sich nur ein berühmtes Weingut ansieht. Im Falle des GMax zum Beispiel lohnt es sich, die Umgebung von Rheinhessen zu erkunden. Und um den Schwarzhofberg besser kennenzulernen, sollte man sich die obere Mosel und das Weinbaugebiet Saar ansehen.

Das Deutsche Weininstitut (DWI) hat eine Liste mit 52 Highlights der deutschen Weinkultur zusammengestellt. Die digitale Version ist online verfügbar und nach 13 Weinregionen sortierbar (leider nur auf Deutsch). Zu diesen Highlights gehören Weinberge und Sehenswürdigkeiten, historische Gebäude, Dörfer, Weinkeller und Weingüter, die dazu beigetragen haben oder immer noch dazu beitragen, was die Weine der jeweiligen Regionen heute sind.

Zu den Highlights in Rheinhessen gehören das Liebfrauenstift, die Wasemer Abtei Engelthal (heute ein Weingut und Veranstaltungsort), das Niersteiner Gloeck (ältester Weinberg Deutschlands, erstmals 742 urkundlich erwähnt) und die Kupferbergterrassen in Mainz (einige der tiefsten Weinkeller der Welt). Wir würden uns wünschen, dass die Fleckenmauer von Floersheim-Dalsheim, dem Ort, in dem der GMax hergestellt wird, mit einbezogen würde. Vielleicht auch die Trullos, kleine Weinbergshäuschen, die aussehen, als wären sie direkt aus der Toskana verpflanzt worden, und von deren Standorten aus man einen weiten Blick auf die sanften Hügel Rheinhessens hat

Einige Orte, die in den DWI-Highlights der deutschen Weinkultur aufgeführt sind, sind weltberühmt und für den anspruchsvollen Weinreisenden unumgänglich. In jedem Reiseführer werden beispielsweise Orte wie der Bremmer Calmont an der Mosel (der steilste Weinberg der Welt) oder Kloster Eberbach im Rheingau (das als Geburtsstätte des deutschen Rieslings gilt) aufgeführt. Auf der DWI-Liste finden sich aber auch weniger bekannte Kleinode, die noch ein wenig geheimnisvoll sind, wie die Ruine der Abtei Disibodenberg an der Nahe.

Alle Bilder (c) Deutsches Weininstitut

Ergänzend dazu hat das DWI eine sehr empfehlenswerte Fotoausstellung mit spektakulären Bildern von einigen der schönsten Flecken deutscher Weinkultur kuratiert. Nach Stationen in China und Kanada ist die Ausstellung noch bis zum 11. November 2017 im Rathaus der Weinhauptstadt Mainz zu besichtigen und kostenlos. Es gibt eine Dokumentation in englischer Sprache. Die Öffnungszeiten sind allerdings auf Wochentage und samstags auf die Vormittagszeit beschränkt, was ein wenig an Deutschland erinnert.

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